Die Kriterien zur Erteilung des Siegels "Geprüfter Anbieter"

Aus rechtlicher Sicht gibt es zahlreiche Faktoren, die eine Webseite enthalten muss. Das betrifft vor allem den Inhalt und ist eine Frage des Datenschutzes: Eine Anbieterkennzeichnung beziehungsweise ein Impressum sind beispielsweise unerlässlich. Darüber hinaus hat der Betreiber eines Internetauftritts hat noch weitere Pflichten, die er nicht vernachlässigen darf.

Die gesetzliche Vorgaben sind wie folgt:

1. anwendbares Recht

Es beinhaltet genaue Angaben darüber, an welche Kunden sich das Angebot richtet Aber auch bspw. in welche Länder wird geliefert wird und in welche Länder nicht. Weiterhin anwendbares Recht bei Bestellungen/Kauf/Verkauf (dt. Kaufrecht/europ. Kaufrecht)

2. die AGB müssen folgende Kriterien erfüllen:

  • von jeder Internetseite des Onlineshops erreichbar sein.
  • sie müssen leicht lesbar formatiert sein (kein Kettentext, ohne Zeilenumbrüche und Gliederungen).
  • die AGB müssen im Kontext des Bestellvorgangs erwähnt werden und die Zustimmung des Käufers gefordert werden.
  • den aktuellen rechtlichen Ansprüchen genüge tragen und sämtliche geforderten Informationen beinhalten. (Insbesondere hierzu dient unsere Überprüfung im Rahmen der Siegelvergabe.)

3. Widerrufsrecht und Rückgaberecht

Das Widerrufsrecht für Verbraucher bei Fernabsatzverträgen ergibt sich aus § 312 d BGB (http://dejure.org/gesetze/BGB/312d.html), als auch § 355 BGB (http://dejure.org/gesetze/BGB/355.html ) d.h. unter anderem:

Der Anbieter muss dem Käufer (sofern dieser Verbraucher im Sinne des Gesetzes gehandelt hat) ein Widerrufsrecht, bzw. Rückgaberecht von mindestens 14 Tagen einräumen. Die genauen Bedingungen zum Widerrufsrecht, bzw. Rückgaberecht müssen entweder in den AGB und/oder gesonderten Widerrufsregeln/ Rückgaberegeln erläutert werden. Im Falle von Rücksendungen ist der Händler verpflichtet, die bereits geleisteten Zahlungen zurück zu erstatten.

4. Jugendschutz, verbotene Artikel

  • es dürfen keine verbotenen Artikel angeboten werden (Waffen, rechtsextreme Waren, Dinge mit rechtsextremem Inhalt, Tiere etc...)
  • es dürfen keine Artikel “ab 18“ angeboten werden, aufgrund des Jugendschutzgesetzes, der FSK-Beschränkungen etc.

5. Das Impressum muss beinhalten:

Internet-User sollten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Aus diesem Grunde muss jede Internetseite ein Impressum enthalten, das auch auf jeder Seite des Webauftritts als Link sichtbar sein sollte. Sie können es zum Beispiel in der Fußzeile platzieren. Das Impressum muss den Namen und die Anschrift des Anbieters samt Telefon- und gegebenenfalls Faxnummer enthalten. Darüber hinaus sollte die Rechtsform ersichtlich sein. Bei einer GmbH oder Aktiengesellschaft muss der Name des Vertretungsberechtigten angegeben werden. Eine E-Mail-Adresse sollte nicht fehlen. Ist der Webseitenbetreiber in einem Register eingetragen, so muss auch die entsprechende Registernummer aufgeführt werden. Gleiches gilt für die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Außerdem muss eine Person

  • Name der Firma und deren Rechtsform
  • vollständige und ladungsfähige Adresse
  • Vertretungsberechtigte des Unternehmens (falls keine Einzelfirma)
  • E-Mail Adresse
  • zuständige Aufsichtsbehörde (falls erforderlich)
  • bei Eintragung im Handelsregister, Angaben zum Registerbericht, sowie Eintragungsnummer
  • Nachweis der Befähigung (falls erforderlich)
  • Hinweis auf Umsatzsteuerpflicht, bzw. Kleinunternehmerregelung

6. Produkt- und Preisangaben müssen folgendes beinhalten:

  • alle wichtigen und relevanten Angaben zum Produkt (wir prüfen anhand von Testkäufen, ob es sich um originale Waren handelt)
  • alle technischen Angaben (falls erforderlich)
  • Angaben zur Bedienung (falls erforderlich)
  • Zustand (neu/gebraucht) eventuelle Beschädigungen (falls erforderlich)
  • Endpreise incl. Angabe der Umsatzsteuerhöhe
  • alle zusätzlichen Gebühren (Versandkosten, Mindermengenzuschläge...)

7. Zahlungsarten und -bedingungen müssen folgende Daten beinhalten:

  • welche Zahlungsarten stehen zur Verfügung, wie Banküberweisung, Paypal usw.
  • eventuell anfallende Kosten der einzelnen Zahlungsart
  • wann erfolgt die Zahlung bei elektr. Zahlungsvarianten? (sofort, bei Lieferung, nach 3 Tagen, usw.)

Mindestens zwei verschiedene Zahlungsarten sollten dem Käufer zur Auswahl stehen.

8. Lieferbedingungen müssen folgendes beinhalten:

  • voraussichtliche Liefer-/ und Bearbeitungszeiten
  • Garantien, Gewährleistungsfristen

9. Produktpreise

Die Preisangaben für Verbraucher müssen immer die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer beinhalten.

10. Datenschutz, Datenstutzerklärung

Der Gesetzgeber hat den Datenschutz sehr streng geregelt. Das bedeutet für Webseiten:

  • der Internet-User muss die Möglichkeit haben, anonym zu bleiben.
  • Und zum anderen muss er wissen, mit wem er es zu tun hat, wenn er eine Internetseite besucht. Daraus ergeben sich mehrere Pflichten, die der Anbieter erfüllen muss.
  • der Anbieter verpflichtet sich, die Daten des Kunden nur zur vertraglichen Abwicklung der Bestellung zu verwenden. Eine Weitergabe der Kundendaten an Dritte erfolgt nur, wenn dies zur Abwicklung der Bestellung notwendig ist. (beispielsweise Adressdaten an externe Logistik-/ und Versandunternehmen)

Ein Verkauf der Kundendaten darf nicht stattfinden.

Zusätzliche Vorgaben, um das Siegel zu erhalten:

1. Um einen transparenteren Bestellvorgang zu ermöglichen, sollte folgendes garantiert werden:

  • während der Bestellung wird der Kunde über die Liefer- und Versandkosten informiert.
  • während der Bestellung erhält der Kunde Informationen zu den exakten Versandkosten.
  • die Gesamtkosten der Bestellung werden auf der letzten Bestellseite nochmals angezeigt, sodass der Kunde den Kauf nochmals bestätigen muss.
  • während der Bestellung erfolgt der Hinweis auf die AGB und die Datenschutzerklärung.
  • nach der endgültigen Bestätigung der Bestellung/des Kaufes durch den Kunden, erhält dieser eine automatisierte Bestellbestätigung mit allen relevanten Bestelldaten (Preise, Versandkosten, Umsatzsteuer) per eMail

2. Inhalte des Angebotes:

  • reine Affiliate Seiten erlauben wir nicht. Der Händler muss die Waren selbst verkaufen und auch versenden, bzw. versenden lassen.
  • Inhalte sind verboten, die für Jugendliche unter 18 Jahren nicht gestattet sind.
  • Keine rechtsextremen Inhalte.

3. Was prüfen wir als Zerti – Team?

U. a. ist dies:

  • werden Testbestellungen vertragsgerecht ausgeliefert?
  • werden Kundenanfragen innerhalb von spätestens 48 Stunden beantwortet? (inhaltliche Fragen von Kunden zu den Artikeln, keine Eingangsbestätigung)

4. Kundendienstangaben:

  • der Kunde muss die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme haben.
  • mindestens eine E-Mail Adresse muss hinterlegt sein.
  • insoweit eine Rufnummer angegeben wurde, müssen hier auch die Verbindungskosten (falls Servicerufnummer) mit angegeben werden.
  • falls das Service-Tel. nicht erreichbar ist, muss die Möglichkeit bestehen, eine Nachricht zu hinterlassen (Anrufbeantworter).
  • Der Anbieter verpflichtet sich, Anfragen auf dem Anrufbeantworter ebenfalls innerhalb von zwei Werktagen zu beantworten (per E-Mail oder Telefon).

5. Werbung und der Versand von Newslettern

  • Der Händler verpflichtet sich, die E-Mail Adresse des Kunden nur für eigene Werbezwecke zu nutzen, wenn dieser dem zugestimmt hat.
  • Die Nutzung der E-Mail Adresse zu Werbezwecken durch Versendung von Newslettern erfolgt jedoch nur, wenn der Kunde dem auch zugestimmt hat.
  • Der Händler verpflichtet sich, von Telefonwerbung abzusehen, wenn der Kunde dem widersprochen hat.
  • Der Händler wird keine Faxwerbung versenden, wenn der Kunde dem widersprochen hat.

6. Kommunikation mit Kunden und Beschwerden

  • Der Händler verpflichtet sich bei der zerti.eu eingegangene Beschwerden innerhalb von zwei Werktagen zu bearbeiten. Dies beinhaltet konkrete Lösungsvorschläge zum Kundenanliegen, nicht lediglich die Versendung einer Eingangsbestätigung.
  • Der Händler verpflichtet sich, Zusagen, welche er im Zusammenhang mit Beschwerden auf den Seiten der zerti.eu gegeben hat, umgehend einzuhalten.
  • Die Kommunikation auf der Plattform der zerti.eu mit Kunden/dem Verkäufer, aufgrund von Beschwerden, kann zur Beweissicherung auch an den Endkunden weitergegeben werden, wenn der Händler gemachte Zusagen nicht einhält.

7. bei der zerti.eu hinterlegte Daten

Der Händler verpflichtet sich Änderungen in Hinsicht auf seine Person, der Adresse, dem Produktportfolio, bzw. der Versandkosten und Bedingungen sofort der zerti.eu mit zuteilen.

8. Gründe, die zur Aberkennung des Siegels führen können

  • Sollten wir aufgrund von Kundenbeanstandungen Hinweise auf falsche Daten erhalten, werden wir den Händler umgehend per E-Mail kontaktieren. Sollten die Daten vom Händler dann nicht innerhalb von 7 Tagen geändert werden, wird das Siegel aberkannt.
  • Bei mehreren oder häufiger werdenden Kundenbeschwerden und einer dadurch ersichtlichen, negativen Beurteilung durch Kunden, ist die zerti.eu jederzeit verpflichtet das Siegel abzuerkennen.
  • Wenn die in den AGB aufgeführten Schutzgebühren (trotz mehrfacher Aufforderung) nicht gezahlt wurden.

9. Folgen der Aberkennung des Siegels

Die Aberkennung des Siegels wird dadurch gekennzeichnet, dass der Onlineshop weiterhin auf den Seiten von zerti.eu gelistet wird, jedoch der Hinweis "Siegel aberkannt am…" mit Hinweis auf den Grund angezeigt wird.